Ernst Thälmann

deutscher Politiker; ab 1925 Vorsitzender der KPD; Mitglied des Reichstags 1924-1932; Kandidat für die Reichspräsidentenwahl 1925 und 1932; 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet und später im KZ Buchenwald ermordet

* 16. April 1886 Hamburg

† 18. August 1944 Buchenwald (ermordet)

Wirken

Ernst Thälmann stammte aus Hamburg und war dort als Transportarbeiter und später als Expedient beschäftigt. Seit 1903 war er Mitglied der SPD, ging während des Krieges zur USPD und schließlich zur KPD, deren Vorsitzender in Hamburg er wurde. Seit 1919 gehörte er der Bürgerschaft (Stadtparlament) und der Finanzdeputation an. Seit 1924 saß er im Reichstag. Im März 1925 wurde er bei der nach dem Tode Friedrich Eberts durchgeführten Reichspräsidentenwahl von den Kommunisten als Kandidat aufgestellt. Er vereinigte damals im zweiten Wahlgang 1,93 Mio. Stimmen auf sich gegenüber 14,65 für Hindenburg und 13,75 für den Zentrumspolitiker Marx. Nach dem Sturz der von Ruth Fischer maßgeblich bestimmten "linken" Führung (Parteiausschluß 1926) wurde er auf der I. Parteikonferenz der KPD (30.10.1925) Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands. Die Partei wurde in ihrer Aktivität auch in den folgenden Jahren durch innere Krisen und Richtungskämpfe behindert. Im Zusammenhang mit dem Wittorf-Skandal (Parteivorsitzender in Hamburg; Unterschlagungen) wurde T. am 26. Sept. 1928 auf der II. Parteikonferenz wegen ...